Bedeutet es das Aus für Prokon?

Quelle:flickr.com/ mLu|fotos CC BY-SA 2.0 DE
Windkraft Anlagen

Prokon hatte jahrelang mit hohen Renditeversprechen Kunden gelockt. Nun droht dem Unternehmen wegen verunsicherten Anlegen das Aus. Ist das Unternehmen daran Schuld?

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Prokon mit Sitz in Itzehoe (Schleswig-Holstein) forderte auf seiner Internetseite dazu seine Anleger dazu auf, keine weiteren Genussrechte zu kündigen. Sollte sich die Liquiditätslage nicht schnellst möglich wieder stabilisieren, „werden wir voraussichtlich Ende Januar gesetzlich gezwungen sein, eine Planinsolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einzuleiten“. So zitiert die Münchner Abendzeitung das Unternehmen und schreibt weiter, dass nach eigenen Unternehmens-Angaben insgesamt 75.000 Anleger Prokon fast 1,4 Milliarden Euro anvertraut haben. (1)

Die Geschäftsführung sieht sich vor ein ernstes Problem gestellt. Aufgrund von Medienkampagnen gegen Prokon seien nach wie vor zahlreiche Anleger verunsichert und würden aus Angst vor Verlust die gezeichneten Genussrechte kündigen. Im letzten Jahr seien fast 130 Millionen Euro des Kapitals zurückgezahlt worden, weitere 150 Millionen Euro werden Mitte Januar und Februar 2014 fällig. In einem Rundschreiben von Carsten Rodbertus, dem Geschäftsführer von Prokon, werden Anleger um Hilfe gebeten, die im Zweifel anstehende Planinsolvenz zu verhindern indem für 95 Prozent des restlichen Gesamtkapitals die Zusage erteilt wird, es nicht vor dem 31.10.2014 zu entziehen. (2)

Wer trägt Schuld an der Misere?

Diese Frage drängt sich auf, wenn man sich mit der derzeitigen Lage von Prokon beschäftigt. In der Vergangenheit waren Großveranstaltungen von Prokon, auf denen neue Anleger geworben werden sollten, auch von verärgerten Anlegern besucht, die Frust abließen. Zum einen hatte sich Prokon immer wieder Kritik von Verbraucherschützern eingehandelt, die das Anlagesystem sowie das Unternehmen als intransparent und unsicher brandmarkten. Doch Prokon ließ sich nicht beirren und hielt selbst nach schweren Vorwürfen ein Schneeballsystem in die Welt gesetzt zu haben, an der Unternehmensstruktur fest. Es wurde immer wieder betont, dass unabhängige Wirschaftsprüfer die Jahresberichte des Unternehmens testieren. Der Spiegel Online weist aber darauf hin, dass bis heute keine testierte und umfassende Konzernbilianz erstellt worden sei. (3)

Doch Prokon schiebt die Schuld an der drohenden Planinsolvenz den Kunden zu. „Mir ist bewusst, dass ich mit der Entscheidung für eine Planinsolvenz entscheidend zur Vernichtung eines zukunftsfähigen und nicht systemkonformen Unternehmens mit über 1.300 Arbeitsplätzen beitrage“, heißt es unter der entsprechenden Ankreuzoption. Nun scheint es die Quittung für den langjährigen, nicht systemkonformen Weg zu geben. (2)

Quellen: (1) Abendzeitung München (2) The Wall Street Journal (3) Spiegel Online

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