Chinas Arbeiter fordern mehr Sozialleistungen und streiken

Quelle:flickr.com/ Florian Plag CC BY-SA 2.0 DE
Yueyen fertigt über 300 Millionen Schuhe jährlich. Quelle:flickr.com/ Florian Plag CC BY-SA 2.0 DE

Die Streiks beim Unternehmen Yueyen weiten sich seit Montag stark aus. Die Forderungen nach Geld treten bei der jungen Generation in den Hintergrund, nun wird für Sozialstandards gestreikt.

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Yue Yuen fertigt über 300 Millionen Schuhe jährlich. Quelle:flickr.com/ Florian Plag CC BY-SA 2.0 DE

In Chinas neuer Generation geht es um mehr Sozialleistungen und Arbeitsbedingungen. In dem aktuellen Streik in Dongguan geht es um die Zahlung, die Yue Yuen, eine der größten Schuhfabriken Chinas, versprochen hatte. Die Streiks weiten sich trotz Kündigungsdrohung immer weiter aus und sind seit Montag von 30.000 auf 50.000 Angestellte angewachsen, so Aktivist Liu Dong gegenüber der Presse.

In den Hauptproduktionsregionen herrscht ein Mangel an Arbeitskräften, was die Beschäftigten nutzen um für bessere Bedingungen am Arbeitsplatz einzutreten. Im Kern geht es um das Durchsetzen von gesetzlich geregelten Zuschüssen zur Kranken-, Arbeits- und Rentenversicherung. Geoffrey Crothall von der unabhängigen Organisation China Labour Bulletin in Honkong sagte der dpa, er sieht die Ansprüche der Arbeiter stetig wachsen und in dem Streik einen wichtigen Schritt.

Die Forderung nach Geld weicht denen nach Sozialstandards

Crothall ist davon überzeugt, dass die Arbeiter nun beginnen ihre Rechte einzufordern. Wenn Streiks in der Vergangenheit die Wirtschaft lähmten, dann aufgrund von ausstehen Löhnen und Gehältern. Yue Yuen produziert nach eigenen Angaben für Adidas, Puma, Asics und Nike. In 2012 fertigte das Unternehmen mit 423.000 Mitarbeitern insgesamt 313 Millionen Paar Schuhe.

Die niedrigen oder auch einfach fehlenden Sozialstandards sind in China ein grundlegenes Problem an Produktionsstätten. Bei Kontrollen durch China Labor Watch (CLW) hatte keines der 400 innerhalb von 10 Jahren überprüften Unternehmen alle gesetzlich vorgeschriebenen Sozailstandards eingehalten. In den vergangenen Jahren hatte die chinesische Regierung immer wieder die Mindestlöhne erhöht und damit dem steigenden Wohlstand im Land Ausdruck zu verleihen. Erste Unternehmen bemerken diese Veränderungen und ziehen Ihre Produktion in andere Länder ab.

Quellen: Handelsblatt / Die Welt / DW

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