Der ADAC im Verdacht der Steuerhinterziehung

Quelle:flickr.com/ blu-news.org CC BY-SA 2.0 DE
Die ADAC Zentrale in München Quelle:flickr.com/ blu-news.org CC BY-SA 2.0 DE

Es soll sich um eine halbe Milliarde Euro handeln, die der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e.V. (ADAC) zu zahlen hat. Das Finanzministerium ermittelt und der Verein kommt nicht aus den Schlagzeilen.

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Die ADAC Zentrale in München Quelle:flickr.com/ blu-news.org CC BY-SA 2.0 DE

Insgesamt schuldet der ADAC dem Bund Versicherungssteuern in Höhe von 500 Millionen Euro. So zumindest ein Vermerk der Bundesfinanzministeriums (BMF), über den der Spiegel berichtet. Nachdem der Verein in den Fokus der Medien geraten ist, kommt der Besuch von Steuerprüfern äußerst ungelegen. Besonders da die derzeitige Vereinsspitze um den kommissarisch leitenden Vizepräsidenten August Markl eine umfassende Aufklärung der Skandale um den Preis „Gelber Engel“ sowie Reformen ankündigte.

Im Besonderen geht es um die Geschäftsjahre 2007 bis 2009, bei denen die Steuerprüfer heraus fanden, dass der Verein keine Versicherungssteuer abführte. Laut dem Vermerk sei in der Mitgliedschaft im ADAC aber ein „versicherungssteuerrechtlich relevantes Versicherungsverhältnis begründet.“ Es sei nach ersten Schätzungen mit 200 Millionen Euro Versicherungssteuer zu rechnen, in den Folgejahren mit ca. 67 Millionen Euro.

Schwere Vorwürfe gegen das Management

Aus der Sicht der Prüfer seien Anhaltspunkte für absichtliche Steuerhinterziehung gegeben, also dem wissentlichen nicht Zahlen von fälligen Steuern. Das Finazministerium teilte die Auffassung nicht und leitete bisher kein Ermittlungsverfahren ein. Der ADAC selbst erkennt das weitere Vorgehen „im Grundsatz“ an und scheint mit einer Nachzahlung einverstanden.

Bislang ist der ADAC ein so genannter Idealverein und bräuchte eigentlich keine Umsatzsteuer zu zahlen. Für die Finanzbehörden hat er diesen lupenreinen Status schon jetzt verloren und wird im 10 Prozent besteuert. Nun gesellt sich auch die Problematik der Steuernachzahlungen hinzu, was den Verein doppelt treffen könnte. Viele Mitglieder haben bereits jetzt Schlüsse aus den anhaltenden Vorwürfen gegen den ADAC gezogen. So entschlossen sich seit Jahresbeginn von den gut 19 Millionen Mitgliedern rund 200.000 zu kündigen, das sind weit mehr als die normale Schwankung im Jahr 2013.

Quellen: Spiegel / Focus / Welt

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