Türkei: Erdogans Mega-Flughafen ist Chefsache

Quelle:flickr.com/ Αντώνης Σαμαράς Πρωθυπουργός της Ελλάδας CC BY-SA 2.0 DE
Ministerpräsident Erdogang (rechts im Bild) legt am Samstag den Grundstein für den geplanten Flughafen. Quelle:flickr.com/ Αντώνης Σαμαράς Πρωθυπουργός της Ελλάδας CC BY-SA 2.0 DE

Baubeginn des größten Flughafen der Welt ist am Samstag, geplant sind 150 Millionen Passagiere pro Jahr. Die Großprojekte Erdogans sollen ihn unsterblich machen und die 15 Millionen Einwohner von Istanbuls vor dem Verkehrsinfarkt bewahren. Infrastrukturprojekte führen die Türkei in die Zukunft, Umweltschutz bleibt Nebensache.

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Ministerpräsident Erdogan (rechts im Bild) legt am Samstag den Grundstein für den geplanten Flughafen. Quelle:flickr.com/ Αντώνης Σαμαράς Πρωθυπουργός της Ελλάδας CC BY-SA 2.0 DE

Massive Infrastrukturprojekte sollen die Türkei in eine bessere Zukunft führen und Istanbul zu einer Welthauptstadt machen. Nördlich der Millionenmetropole will Recep Tayyip Erdogan den größten Flughafen der Welt aus dem Boden stampfen, die Grundsteinlegung soll am Samstag stattfinden. Fertigstellung ist für 2018 geplant.

Mit knapp 100 Millionen mehr Passagieren als am größten deutschen Drehkreuz in Frankfurt, sollen am Mega-Flughafen 150 Millionen Passagiere abgefertigt werden. Mit 22 Milliarden Euro ging die Ausschreibung an die Cengiz-Limka-Kolin-Mapa-Kalyon Joint Venture Group, die für den Bau und den Betrieb zuständig sind. Mit dem Airport wird auch die halbstaatliche Fluglinie Türkish Airlines weiter ausgebaut.

Erdogans Ausbaupläne ohne Umweltschutz

Für Umwelt und Demonstranten hat Erdogan nicht viel übrig, das wurde auch jüngst bei dem schwersten Grubenunglück der Türkei deutlich. Für den Bau des Airports soll ein großes Waldgebiet abgeholzt werden. Zuvor hatte das türkische Staatsoberhaupt sich mit den Worten „Geht und lebt im Wald“ an die Adresse von Demonstranten gerichtet, die gegen ein Straßenbauprojekt demonstrierten.

Auch die dritte Bosporus-Brücke, die sich seit letztem Jahr im Bau befindet, hatte ebenfalls viel Waldfläche gefordert und bedroht laut Kritikern Trinkwasserreservoirs. Sie ist ebenfalls ein Megaprojekt, mit acht Auto- und zwei Schienenspuren. Mit einer Breite von 59 Metern, 1408 Metern Länge und 322 Metern Höhe wird sie eine der größten Brücken der Welt werden.

Ein Tunnel verbindet Kontinente

Nach neun Jahren Bauzeit wurde in 2013 in Istanbul der Marmaray-Bahntunnel eröffnet. Er verbindet mit 1,4 km den europäischen mit dem auf asiatischer Seite gelegenen Teil Istanbuls und somit als erste Tunnel zwei Kontinente. Zum 90. Geburtstag der Republik wurde er eröffnet und soll zusammen mit der im Bau befindlichen Bosporus-Brücke den Verkehrsinfarkt in der Metropole mit 15 Millionen Einwohner abwenden.

Quellen: taz / Spiegel online / Die Welt

Revision: 6.6.2014 um 12:34

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