Bei einer möglichen Übernahme Alstoms steht nicht nur GE im Weg

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TGV Hersteller Alstom könnte mit der Siemens-Zugsparte zu einem Riesen der Branche werden. Quelle:flickr.com/ Clem CC BY-SA 2.0 DE

Nach dem Übernahmeangebot von GE kündigte Siemens nun ein eigenes Angebot an. Eine der wichtigsten Voraussetzungen hierfür ist die genaue Prüfung Alstroms durch den deutsche Industrie-Konzern.

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Der von Alstom hergestellte TGV. Quelle:flickr.com/ Clem CC BY-SA 2.0 DE

Der Siemens-Aufsichtsrat hatte am Vormittag noch über die Konsequenzen einer Übernahme von Alstom verhandelt. Am Nachmittag kündigte Frankreichs Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg bereits an, dass ein Übernahmeangebot aus Deutschland bereits „auf dem Weg“ sei. Eine tatsächliche Entscheidung wird allerdings erst von vier Wochen erwartet, zuvor stehen noch Prüfungen des Unternehmens und Gespräche mit dem Management aus.

Analysten rechnen mit einem Zukaufswert von rund 11 Milliarden Euro, dessen genaue Gestaltung noch Form annehmen muss. So könnte die Übernahme auch in Form eines Tausches zweier Unternehmessparten von Statten gehen. Dafür würde die Energiesparte Alstoms an Siemens und im Gegenzug das ICE-Geschäft an den französischen Konkurrenten und Hersteller des Hochgeschwindigkeitszuges TGV gehen. Ähnliche Übernahmen und erfolgreiche Beispiele gab es bereits in der Vergangenheit, etwa bei Airbus.

Alstom muss sich nach der AMF richten

Im Weg steht nicht nur das bisher heimlich vorbereitete Übernahmeangebot von General Electrics (GE), sondern auch die Kartelbehörden und die Gewerkschaften. Das neue Unternehmen könnte aufgrund seiner Größe ein Ungleichgewicht schaffen und beim möglichen Umbau tausende Arbeitsstellen streichen. Deshalb hat der französische Präsident François Hollande die Angelegenheit längst zur Chef-Sache erklärt.

Denn wenn es allein nach Alstom-Chef Patrick Kron ginge, wäre Siemens bereits aus dem Spiel. Im nationalen Interesse Frankreichs liegt der Erhalt von Arbeitsplätzen, so Montebourg, das traue man den Amerikaner weniger zu. Und um eine objektive Prüfung der Übernahmeangebote zu gewährleisten wurde die Börsenaufsicht AMF eingeschaltet. Sie solle das Management des angeschlagenen Konzerns zu einer „fairen und konstruktiven“ Verhandlung anhalten.

Quellen: n-tv / Die Welt / Focus Online

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