Bleibt die EZB im Krisenmodus?

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Die EZB ist bereit weitere Schritte für eine höhere Inflationsrate zu unternehmen. Quelle:flickr.com/ weekendpower CC BY-SA 2.0 DE

Frankfurt – Mario Draghi, der Chef der EZB, brachte den Euro unter Druck, als er am Donnerstag verkündete, zwar im Moment den Leitzins unverändert zu lassen, es aber kurzfristig möglich sei, den Leitzins weiterhin sinken zu lassen. Damit stehen einer erneuten Lockerung der Geldpolitik die Türen offen.

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Die Finanzmärkte reagieren und der Euro sinkt auf ein Tagestief von 1,3549 US-Dollar. Am Mittag hatte die EZB den Referenzkurs novh auf 1,3612 Dollar festgesetzt. Das Handelsblatt berichtet weiter, dass der anhaltend niedrige Preisauftrieb die Notenbank in Alarmbereitschaft versetzte. Die Inflationsrate im Euroraum fiel auf 0,8 Prozent und damit weit unter das erklärte Inflationsziel von 2 Prozent. (1)

Die Welt zitiert Draghi und schreibt, er möchte „deutlich machen, dass wir ein Mandat haben, um Preisstabilität zu sichern – und zwar in beide Richtungen“. Die EZB siehe sich veranlasst, der Gefahr einer Deflation vorzubeugen. Draghi betonte, dass es auch Abwärtsrisiken gebe. Einen erneuten Zinsschritt erwarten Ökonomen allerdings nicht. Wahrscheinlicher seien neue langlaufende Kredittranchen für die Banken um die schleppende Kreditvergabe wieder in Gang zu bringen. (2)

Kreditvergabe in der Klemme

Bereits zuvor hatten wir berichtet, dass Vergabe von Darlehen im November 2013 um hohe 3,9 Prozent zurück gegangen sei. Die Firmenkredite gerade in den europäischen Krisenstaaten sogar noch stärker. Damals hatte Mario Draghi noch betont, man könne auch Strafzinsen für das Parken von Geld erheben. Es zeigte sich, so berichtet Die Presse, dass vor allem aus regulatorischen Gründen Banken in Eurostaatsanleihen investieren. Diese dürfen mit einem Risikogewicht von Null in der Bilanz geführt werden. Das einzige, was die EZB mit dem jetzigen Kurs wohl erreichen wird, ist die Ausweitung des Kaufes von Staatsanleihen durch europäische Banken. (3)

Quellen: (1) Handelsblatt (2) Die Welt (3) Die Presse

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