Der Jahrestag des Fabrikunglücks in Bangladesch wird von Protesten angeführt

Quelle:flickr.com/ images of money CC BY-SA 2.0 DE
Investmentgesellschaft der ESI steht vor 847 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Quelle:flickr.com/ images of money CC BY-SA 2.0 DE

Nach dem schweren Fabrikunglück in Bangladesch werden die Forderung nach höheren Sozialstandards lauter. Jahrelang kam der Prozess stockend voran, im Fokus der Öffentlichkeit finden Hersteller und westliche Abnehmer plötzlich zusammen.

Quelle:flickr.com/ images of money CC BY-SA 2.0 DE
Hohe Sozialstandards sind auch eine Frage des Geldes. Quelle:flickr.com/ images of money CC BY-SA 2.0 DE

Der Fabrikeinsturz in Bangladesch jährt sich und führt zu Protesten vor dem ehemaligen Werksgelände in der Nähe der Hauptstadt von Bangladesch Dhaka. Nun schaltete sich auch die Bundesregierung ein und forderte von der Textilbranche die Hersteller zu bessere Sozialstandards zu verpflichten und diese besser zu überprüfen. Bei den Abnehmern rennt sie damit offene Türen ein, diese fürchten um ihr Image und um Umsatzeinbrüche.

Die Bundesarbeitsminsterin Andrea Nahles (SPD) sagte, dass Deutschland mit der Forderung nach internationalen Standards voran gehen müsse. „Die teilweise unmenschlichen Arbeits- und Lebensverhältnisse in der Textilindustrie in Ländern in Asien oder Afrika sind nicht länger hinnehmbar“, fügte Bundesentwicklungsminister Gerd Müsser (CSU) an.

Qualität kostet Geld

Das Unglück hatte mehr als 1000 Tote und 2500 teils schwer Verletzte gefordert und ließ viele westliche Abnehmer der BSCI-Initiative beitreten. Das Ziel der BSCI-Initiative sind bessere Sozialstandards in Herstellerländern. Kritiker und vor allem Nichtregierungsorganisationen bemängeln allerdings die Durchführung der BSCI-Audits und deren Wirksamkeit. Von dieser Seite gilt es als preisgünstiges Image-Label, dass leicht unterwandert werden kann und rein als öffentlichkeitswirksame Reklame dient.

Viele Arbeits- und Menschenrechtsorganisationen werfen der Textilbranche vor, sich aus der Verantwortung ziehen zu wollen. Denn qualitative Kontrollen in der nötigen Breite nachzuhalten und auch umsetzen zu können erfordert Geld und damit auch höhere Preise für den Verbraucher. Es dürfe der Konflikt zwischen niedrigen Preisen und hohen Sozialstandards nicht weiterhin zu Ungunster der Arbeiter gelöst werden.

Quellen: n-tv / Handelsblatt / Die Welt

Ersten Kommentar schreiben

Antworten