Desertec findet weltweit ungebrochen Unterstützung – nur Deutschland steigt anscheinend aus

Quelle:flickr.com/ Intel Free Press CC BY-SA 2.0 DE
Die Initiative Desertec plant sauberen Strom in Afrika zu produzieren. Quelle:flickr.com/ Intel Free Press CC BY-SA 2.0 DE

Nachdem die ersten großen Player Bilfinger, Eon und HSH Nordbank den Rückzug aus Desertec angekündigt hatten, findet das Projekt neue Unterstützung. Die umweltfreundliche Stromversorgung für Europa und Asien erfordert einen langen Atem, deutsche Unternehmen sehen hier ein großes Risiko.

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Die Initiative Desertec plant sauberen Strom in Afrika zu produzieren. Quelle:flickr.com/ Intel Free Press CC BY-SA 2.0 DE

Für den Chef des saudi-arabischen Kraftwerksbetreibers ACWA Power, Paddy Padmanathan, scheint der Ausstieg der Deutschen aus Desertec (Dii) nicht sonderlich irritierend. „Wir hätten deutsche Firmen wegen ihrer Innovationskraft gern als Partner, aber dieses Geschäft funktioniert auch ohne sie“, verriet er dem Tagesspiegel und steigt damit in das Votum weiterer Unterstützer des Projektes ein.

Bereits in 2012 hatten sich Bosch und Siemens aus dem Projekt zurückgezogen, dass in Nordafrika und im Nahen Osten Wind- und Sonnenstrom produzieren und bis 2050 auf rund 600 Terawattstunden anwachsen soll. Hierfür sind in den kommenden Jahrzenten Investitionen von 400 Milliarden Euro und ein langer Atem nötig. In der Mitteilung von Bilfinger, Eon und HSH zum jüngsten Ausstieg heißt es, „Veränderungen im Dii-Firmennetzwerk hat es immer wieder gegeben und das wird auch so bleiben.“ Mittlerweise seien Unternehmen aus 17 Ländern bei Dii aktiv.

Neue Unterstützer ersetzen die Alten

Über den Ausstieg deutscher Unternehmen freuen sich besonders Unternehmen aus Asien und dem nahen Osten. Vor ein paar Monaten erst war der chinesische Stromnetzbetreiber State Grid Corporation of China (SGCC) dem Netzwerk beigetreten. Laut Padmanathan würden nach dem Rückzug der Deutschen nun Andere die Führungsrolle übernehmen und damit den Ton angeben.

Die Umgestaltung des Netzwerkes bringt aber auch komplexe Probleme der Koordination mit sich. So sei es aktuell nicht gewünscht, die Beteiligungen als Gesellschafter am Projekt weiter auszuweiten. Derzeit gibt es 35 Unternehmen, die bei Dii aktiv sind, 18 große Gesellschafter und die übrigen 17 Partner mit weniger Engagement bzw. Unterstützung.

Quellen: Tagesspiegel / n-tv / Die Welt

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