
Wenn es in Zukunft nach dem Willen den Bundeswirtschaftsministers, Sigmar Gabriel geht, soll die Bahn für die Energiewende stärker belastet werden. Der Verbraucherschutz warnt davor, dass die erhöhte Belastung an die Bahnkunden weiter gegeben werden würde.

Berlin – Holger Krawinkel vom Bundesverband der Verbraucherzentralen kritisierte die Pläne Gabriels stark. Denn die geplanten Reformen werden wohl die Deutsche Bahn, und damit alle Bahnfahrer, zur Kasse bitten. Ob es der richtige Weg sei, den umweltfreundlichen Nahverkehr besonders zu belasten, sei fragwürdig. Doch bereits in einem Jahr müssten Bahnunternehmen in Deutschland, als neben der Deutschen Bahn auch alle weiteren Bahn- und Straßenbahnunternehmen, eine höhere Ökostromumlage (EEG) zahlen.
Obwohl es sich nur um vorläufige Zahlen handelt, könnten die in 2013 fällig gewesenen 58 Millionen Euro auf über 100 Millionen ansteigen. Bis 2020 seien bis zu 200 Millionen möglich. Die derzeit stark begrenzte Umlage soll in diesem Jahr auf 15 Prozent dessen ansteigen, was alle anderen Verbraucher zahlen müssen. In 2018 sollen es bis zu 30 Prozent werden.
Die Bahn spielt den Ball zurück
Bereits im Januar hatte der Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, angekündigt, die Preise an die Verbraucher weitergeben zu müssen. So wären für die Finanzierung der Umlage rund 10 Prozent höhere Fahrpreise nötig. Die Bahn Gewerkschaft EVG zeigte sich entsetzt, dass der Güterverkehr zu Gunsten der Straßen geschwächt würde. Der EVG-Chef Alexander Kirchner sagte, das Ziel der neuen Bundesregierung könne „doch nicht sein, für noch mehr Lastwagen auf der Straße zu sorgen.“
Nach bisheriger Regelung werden Bahnunternehmen nur bis zu einem Verbrauch von 10 Gigawattstunden zur Kasse gebeten. Alles darüber hinaus wird fast vollständig von der EEG-Umlage befreit. Die Deutsche Bahn ist der größte Stromverbraucher in Deutschland mit rund 10.000 Gigawattstunden.
Quellen: Focus Money / Handelsblatt / N24
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