
Washington – Die Fed lässt ich durch die Unsicherheiten in Schwellenländern nicht beirren und hält am gesetzten Kurs fest. Pro Monat sollen die Anleihekäufe um 10 Milliarden Dollar verringert werden.

Die amerikanische Notenbank bleibt ihrem Vorhaben einer langsamen Drosselung der quantitativen Lockerung treu. Am Mittwoch beschloss der Offenmarktausschuss die Käufe von Anleihen und Hypotheken um weitere Milliarden Dollar zurück zu fahren. Ben Bernanke, der Vorsitzende der Fed, wird im Februar die Führung des Instituts an seinen bisherigen Stellvertreter abgeben.
Begründet wird der Entschluss durch die Verbesserung des Arbeitsmarktes und ein spürbares Anziehen der Konjunktur. Die Arbeitslosenquote war zuletzt auf 6,7 Prozent gesunken. Zwar liegt die Inflationsrate unter den angestrebten 2 Prozent, doch die Erwartung sei hier unverändert stabil. Die bisherige Nullzinspolitik soll aber beibehalten werden, selbst wenn die nächste Schwelle einer Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent unterschritten werde.
Die Fed und die Turbulenzen am Schwellenmarkt
Auf dem Offenmarktausschuss wurden die Turbulenzen in den Schwellenmärkten wohl bewusst verschwiegen. Analysten sehen in der rigideren Geldpolitik der Fed den Auslöser für die Verwerfungen an den Devisenmärkten – die Notenbank hatte dagegen immer wieder betont, dass eine starke amerikanische Wirtschaft auch den Schwellenländern zu Gute käme.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hingegen vermutet in den Schwankungen länderspezifische Gründe und keinen gemeinsamen Auslöser. So sagte der Direktor der Geld- und Kapitalmarktabteilung des IWF, José Viñals, dass Länder mit stärkeren Fundamentaldaten auch den Gegenwind weit besser verkraften würden und die Drosselung der Anleihekäufe durch die Fed in dem Geschehen „bis jetzt keine entscheidende Rolle gespielt“. Im Mai hatte allerdings nach den ersten Andeutungen der amerikanischen Notenbank eine Kapitalflucht aus Schwellenländern stattgefunden, wobei die Anleiherenditen in den USA stiegen.
Quellen: FAZ / The Wall Street Journal / Cash
Antworten
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.