
Rom – Italien steht im Dezember so gut da, wie seit Juli 2012 nicht mehr. Ob die Rezession gebannt ist, darüber streiten die Experten. Letta gibt sich optimistisch, doch ob die Rezession gebannt ist, scheint noch nicht gewiss.

Der Barometer für das Geschäftsklima in Italien stieg um 0,2 auf 83,6 Punkte an. Zu diesem Ergebnis kommt Istat und damit zum höchsten Stand seit August 2011. (1) Zum guten Ergebnis in 2013 haben unter anderem der Bau- und Dienstleistungssektor, sowie der Tourismus und die IT-Branche beigetragen. So berichtet die Nachrichtenagentur Reuters von sich füllenden Auftragsbüchern und einer eher stabilen Stimmung im Einzelhandel. (2)
Italien befindet sich in der nun längst Rezession seit Jahren. Italiens Regierungschef Enrico Letta sieht 2014 als Jahr der Reformen und des Wachstum. Die FAZ zitiert, dass laut Letta ein Europa „Notwendig ist [..], das geschlossen wächst, also nicht nur ein Land“. Letta erhielt durch erfolgreiche Vertrauensvoten Ende dieses Jahres immer wieder Rückhalt in seiner Partei und im Parlament. So konnte er Gesetzesvorhaben beschleunigen und unter anderem den Haushaltsentwurf für die nächsten drei Jahre rechtzeitig verabschieden. (3) „Italien übernehme jetzt eine neue Generation, die nicht scheitern dürfe“ Zitat Letta in der Neue Züricher Zeitung. (4)
Warum Italien aber weiterhin hinterher hinken wird
Obwohl die EU Komission für 2014 in Italien ein Wachstum von 0,7 Prozent sieht und Experten die Situation als gut beurteilen, gibt es auch kritische Stimmen. So zitiert Reuters den Commerzbank-Ökonom Marco Wagner, dass es in Italien in 2014 zu keinen wichtigen Reformen kommen wird und somit bis einschließlich 2015 „eines der schwächsten Länder“ bleiben könnte. (2)
Auch wenn Italien sich auf den Finanzmärkten derzeit zu vertretbaren Konditionen neues Geld beschaffen kann, bleibt abzuwarten, wie sich die drittgrößte Volkswirtschaft in 2014 entwickeln wird. Die andauernde latente Regierungskrise mit dem „politischen Krawallmacher“ Silvio Berlusconi scheint zumindest vorerst gebannt – und damit auch der Weg frei für Reformen.
Antworten
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.