Grüne Woche in Berlin gestartet

Quelle:flickr.com/ Martin Fisch CC BY-SA 2.0 DE
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Die weltgrößte Agrarmesse Grüne Woche ist heute um 10:00 in Berlin gestartet. In diesem Jahr wird die Messe von keinem Lebensmittelskandal begleitet – Proteste werden sich wohl in Grenzen halten.

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Berlin – Die Grüne Woche soll 400.000 Besucher in ihre Hallen locken. Dort empfangen über 1650 Aussteller aus 70 Ländern die interessierten Gäste auf 124.000 Quadratmetern. Sie geben an verschiedensten Stände die Möglichkeit Genüsse aus aller Welt zu probieren und sich über Nahrungsmittelproduktion zu informieren.

Hans-Peter Friedrich (CSU), Bundeslandwirtschaftsminister, hatte am gestrigen Abend auf der Eröffnungsfeier die deutsche Landwirtschaft und ihre Leistungen gewürdigt. Die Bundesregierung wolle in Zukunft gerade kleine und mittlere Landwirtschaftsbetriebe stärken und besonders auf Umwelt und Nachhaltigkeitskriterien achten. Damit würde auch die Lebensqualität und Attraktivität im ländlichen Raum gesichert, so Friedrich.

Stimmen der Kritik

Anton Hofreiter, der Vorsitzende Grünen-Bundestagsfraktion, nutzte diesen Anlass um vor einer weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft zu warnen. Nicht artgerechte Massentierhaltung und unkontrollierte Gentechnik dürfen keinen Eingang in die deutsche Landwirtschaft halten, so Hofreiter. Der EU-Landwirtschaftsminister Dacian Ciolos setzte an einer anderen Stelle an und sprach sich für ein Aus der Subventionen von europäischen Agrarexporten nach Afrika aus.

Dagegen gab sich der Präsident des Bauernverbandes Joachim Rukwied beim Auftakt zur Grünen Woche gelassen, laut ihm gebe es in Deutschland keine Massentierhaltung. Er fände unsachliche Diskussionen, die nur dazu gedacht sind die Branche schlecht zu reden, überflüssig. So gibt es beispielsweise „Relaxzonen“ in Ställen. Generell kann nicht an der Anzahl der Tiere hergeleitet werden, dass es sich um Massentierhaltung handelt.

Der Umweltverband der Ökobauern (UBA), Verbraucherschützer und Ökobauern kritisieren den schwachen Einsatz für den Ökolandbau. Nach UBA-Chef Thomas Holzmann seien die Maßnahmen der Regierung für Förderung von Bio-Bauern nicht mit ihren erklärten Zielen vereinbar. Trotz ständig steigernder Nachfrage nach Bio-Produkten, angeheizt durch jeden Lebensmittelskandal, würde die Produktion in Deutschland den Bedarf kaum decken. Es müssen Waren aus dem Ausland importiert werden und das sei unnötig.

Quellen: Wochenblatt / Tagesspiegel / Zeit

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