
Mario Draghi, der Chef der EZB, bezeichnet die Ängste der Deutschen als „perverse Inflationsfurcht“ und findet Zustimmung bei Bundesbankpräsident Jens Weidmann. Nach Weidmann wird es kein japanisches Szenario geben, kritisch betrachtet er aber die Anleihekäufe der EZB.

Obwohl Jens Weidmann den EZB-Chef häufig kritisiert, unterstützte er deren Niedrigzinspolitik und stelle sich hinter Mario Draghi. Doch dürfen die derzeit sehr niedrigen Leitzinsen nicht zu einem Dauerzustand werden. Im Euroraum werde es nicht zu japanischen Verhältnissen kommen, also zu auf breiter Front fallenden Preisen und einer schwachen Konjunktur.
Der Kampf gegen Inflation bleibe aber stets ein Thema der Geldpolitik und muss entschieden geführt werden. In einem Interview plädierte Weidmann dafür, „die Dinge nüchtern zu analysieren und auch langfristige Gefahren für die Preisstabilität im Blick zu behalten“. Die Ängste der Deutschen vor einer Inflation hatte die Senkung des Leitzinses auf ein historisches Tief von 0,25 Prozent gestärkt. Mit einer stark zunehmenden Geldmenge ohne ein ausreichendes Wirtschaftswachstum wachsen diese Befürchtungen, die sich in jüngster Zeit noch nicht bestätigten.
Behält Draghi Recht mit seiner Politik des lockeren Geldes?
Mario Draghi hatte erst Anfang Januar betont, dass die EZB die derzeitige Politik solange aufrecht erhalten werde, wie es nötig sei. Es ist wohl zu früh um auf mögliche positive Auswirkungen der Geldpolitik zu schließen, aber aus der Sicht der Europäischen Zentralbank schleppt sich Europa langsam aus der Rezession. Die Vertrauensindikatoren hatten sich bis Ende 2012 verbessert und deuten auf konjunkturelle Erholung hin.
Weitere Impulse könnten von der Konsolidierung der europäischen Staatshaushalte kommen, gerade in den Krisenländern wurden viele wichtige Reformschritte angegangen und erste Erfolge erzielt.
Quellen: n-tv / handelsblatt
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