Könnte es zukünftig Wertpapierkäufe durch die EZB geben?

Quelle:flickr.com/ weekendpower CC BY-SA 2.0 DE
Euro-Symbol am bisherigen Sitz der EZB in Frankfurt. Quelle:flickr.com/ weekendpower CC BY-SA 2.0 DE

Am Donnerstag versicherte Mario Draghi mit drastischen Mitteln gegen eine mögliche Deflationsspirale anzugehen. Auch der Kauf von Wertpapieren sei nicht ausgeschlossen, um die Teuerungsrate zu erhöhen.

Quelle:flickr.com/ weekendpower CC BY-SA 2.0 DE
Euro-Symbol am bisherigen Sitz der EZB in Frankfurt. Quelle:flickr.com/ weekendpower CC BY-SA 2.0 DE

Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi sagte, dass es die Bank ihr Mandat ernst nehme und mit allen Mitteln gegen eine Deflation vorgehen werde. Bei der derzeitigen niedrigen Inflationsrate von 0,5 Prozent wäre aber noch keine Warnung angebracht. Doch das Signal an die Märkte ist klar. Die EZB wird im Zweifel auch mit ungewöhnlichen Mitteln der Konjunktur ein positiv-inflationäres Umfeld schaffen.

Groß angelegte Wertpapierkäufe würden die im Umlauf befindliche Geldmenge aufblähen und dem EZB-Präsidenten nach zu einer steigenden Teuerungsrate führen. Im EZB-Rat sei man sich aber noch uneinig, ob der Ankauf von Wertpapieren oder eine erneute Zinssenkung für diesen Schritt die bessere Entscheidung sei. Holger Sandt, Chef-Analyst der Nordea Bank, sagte, dass bei einer unveränderten Teuerungsrate von 0,5 Prozent im April die EZB wohl nachlegen werde, „nicht nur mit Worten“. Nach dieser Ankündigung verlor der Euro deutlich und rutsche auf 1,37 Dollar.

Auch über ein Quantitative Easing (QE) wird im Kreis von Experten gesprochen. Hier könnten nach einem bestimmten Verhältnis Anleihen finanzschwacher Eurostaaten gekauft werden. Obwohl dieser Ansatz sehr verschieden vom bereits beschlossenen Anleihekaufprogramm OMT wäre, sprach die Bundesbank ihr Einverständnis aus, falls dieser Schritt notwendig sei.

Die europäischen Währungshüter rechnen mit einer Konjunktur

Im Moment scheinen weitere Anleihekäufe aber noch fern und von vielen Experten und Volkswirten als letzter und drastistischster Schritt gesehen. Denn es gibt noch andere Wege, neues Geld in das europäische Währungssystem zu pumpen. Es könnte neue Langfristkredite geben, aber auch die 180 Milliarden Euro aus dem OMT eingesetzt werden. Schließlich könnte die EZB auch Strafzinsen an Banken vergeben, nicht genügend Gelder als Unternehmenskredite vergeben.

Quellen: Süddeutsche / n-tv / Tagesspiegel

Ersten Kommentar schreiben

Antworten