Rekordstrafe für Anadarko Petroleum: Umweltsünden kosten den Konzern Milliarden

Quelle:flickr.com/ Damian Gadal CC BY-SA 2.0 DE
Öl-Felder in den USA. Quelle:flickr.com/ Damian Gadal CC BY-SA 2.0 DE

Mit einem blauen Auge kommt Anadarko davon, die Strafzahlung hätte deutlich höher ausfallen können. Die im Vergleich erzielte Einigung kommt das Unternehmen aber teurer zu stehen, als ursprünglich vermutet.

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Öl-Felder in den USA. Quelle:flickr.com/ Damian Gadal CC BY-SA 2.0 DE

Mit der Übernahme des Unternehmens Kerr-McGee gingen auch die Verpflichtungen aus einem Rechtsstreit auf die US-Ölkonzern Anadarko über. In der Streitigkeit einigten sich die Regierung und Anadarko auf einen Vergleich von 5,15 Milliarden Dollar, die höchste Summe, die je als Entschädigung für aufgewandt gezahlt wurde. Das Justizministerium teilte mit, dass 4,4 Milliarden Dollar sollen für die Dekontaminierung der verseuchten Böden aufgewandt werden, die restlichen 0,65 Milliarden gehen an Menschen, die wegen Gesundheitsschäden geklagt haben.

Mit dem Vergleich räumt Anadarko auch die Schuld an der Verschmutzung von über zwanzig Betriebsgeländen ein, deren Umgebung für 85 Jahre verseucht sein wird. Unter anderem seien radioaktive Substanzen wie Uran in die Umwelt gelangt und sollen gemeinsam mit weiteren giftigen Stoffen Eingang in Böden und Grundwasser haben. Kerr-McGee hatte im Jahr 2006 versucht die Schadensersatzzahlungen auszulagern und gründete vor dem Kauf durch Anadarko ein Unternehmen, das drei Jahre darauf Bankrott ging. Die Auslagerung wurde Ende 2013 für ungültig erklärt und dem Konzern betrügerische Absichten unterstellt.

Der Vergleich wirkt positiv auf den Aktienkurs

Die bislang größte Strafzahlung wurde durch den Vergleich durch BP wegen der Deepwater-Horizon-Katastrophe gezahlt. Damals waren es 4,5 Milliarden Dollar, die aufgrund der Fahrlässigkeit des Unternehmens aufgebracht werden mussten. Die US-Gerneralstaatsanwaltschaft sagte, „Kerr-McGees Aktivitäten hinterließen quer durch das Land erheblichen, dauerhaften Umweltschaden“. Im Prozess wurde auch die besondere Schwere der Umstände um den Versuch der Verschleierung mit einbezogen. Der Aktienkurs von Anadarko legte nach Bekanntgabe des Vergleich zu. Die Zahlung fällt zwar höher aus, als vorab erwartet. Doch die Anteilsinhaber honorieren, dass sich die Haftungssumme nicht auf die möglichen 14 Milliarden erstreckt.

Quellen: n-tv / Handelsblatt / SZ

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