
Die Deutsche Post verteilte in 2013 erstmals mehr als eine halbe Milliarde Pakete und profitiert vom Onlinehandel. Nun überrascht der Konzern mit einem ambitionierten Vorhaben, in Zukunft soll jeder Privathaushalt eine eigene Paketstation erhalten.

Die Gewinne der Post stiegen im vergangenen Jahr um 27 Prozent auf insgesamt 2,1 Milliarden Euro. Auslöser ist der boomende Onlinehandel und das erhöhte Briefporto, der Umsatz hingegen sank auf 55,1 Milliarden Euro. Vorstandschef Frank Appel sagte, dass 2013 die Post einen wichtigen Schritt voran gebracht habe, doch aufgrund der Weltwirtschaft und fehlender Wachstumsimpulse die gesteckten Ziele für 2015 nur schwer zu realisieren seien.
Für den rasanten Anstieg sind aber auch Einmaleffekte verantwortlich, so wurden aufgrund der Bundestagswahl und der Sepa-Umstellung von Bankkonten gut drei Prozent mehr Briefe versendet (7,8 Milliarden). Hinzu kommen laut Finanzvorstand Larry Rosen aufgelöste Rückstellungen und eine Neuorganisation im Konzern. „Wenn wir das herausrechnen, lag das Ergebnis des Briefgeschäftes um etwa 18 Millionen Euro unter dem Vorjahr“, so Rosen.
Unterm Strich bedeutet das, dass trotz Rekordzustellungen von Briefen von Paketen der Nutzen für den Konzern verhalten bleibt. Daran seien auch hohen Tarifabschlüsse der letzten Jahre Schuld, so die Einschätzung Appels. Wenn es nach dem Post-Chef geht, dann soll sich das ändern. Kosten für Zustellung, Sachkosten und Personalkosten sollen geringer werden.
Jedes Wohnhaus mit eigener Paketstelle
Es klingt wie die Meldung von Amazon künftig Pakete per Flugdrohnen zustellen zu lassen: Die Post plant für jedes Ein- oder Mehrfamilienhaus einen eigenen Paketkasten. Hier sollen Pakete abgegeben und Retourensendungen angenommen werden, ganz gleich ob der Kunde vor Ort ist. Seit Monaten testete die Post solche Paketkästen in verschiedenen Städten und plant ab Mai den bundesweiten Verkauf mit Preisen ab 100 Euro.
Bestückt wird jeder Kasten mit einem RFID Chip um für die Zustellung zu garantieren und den Zustellern Zugang zum Kasten zu verschaffen. Zum Sicherheitskonzept gehört auch, dass andere Zusteller wie Hermes oder DPD diese Kästen nicht nutzen können – so erhalten die Zustellungen der Deutschen Post einen Sonderstatus.
Quellen: Süddeutsche / Spiegel Online / Die Welt
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