
In den vergangenen drei Jahren stand Griechenland oft täglich im Interesse der Medien. Mit Griechenland wurde auch für die breite Öffentlichkeit die schon längst ausgebrochene Finanzkrise präsent. Für sehr viel Aufregung sorgten vor allem die EU-Finanzspritzen in Milliardenhöhe, um das Land vor dem Staatsbankrott zu retten. Inzwischen ist es um die griechische Wirtschaftskrise ruhiger geworden. Aber heisst das auch, dass Griechenland wirtschaftlich über den Berg ist?

Offiziell begonnen hat das Finanzdesaster der Griechen im April 2010. Zu diesem Zeitpunkt war Griechenland wirtschaftlich am Ende und musste Finanzhilfe beantragen. Doch der drohende Staatsbankrott kam nicht von jetzt auf gleich, sondern schlich sich bereits vor mehr als zehn Jahren ein. Schon beim EU-Betritt im Jahr 2001 hatte der europäische Mitgliedsstaat mit seinen Finanzen zu kämpfen. 2010 war der endgültige Tiefpunkt gekommen. Die EU gewährte dem angeschlagenen Staat rund 110 Milliarden, um den Haushalt wieder sanieren zu können. Im Gegenzug musste die griechische Regierung harte Sparmaßnahmen im eigenen Land durchsetzen. Das griechische Volk war davon wenig begeistert und antwortete mit Protesten und Demonstrationen. In den kommenden Jahren folgten weitere Finanzspritzen der EU, ein Regierungswechsel und erneut Sparmaßnahmen.
Zu Beginn des Jahres zeigten die Bemühungen erstmalig positive Auswirkungen. Griechenland hat das erste Mal seit Jahren einen Haushaltsüberschuss erzielt. Ohne die Berücksichtigung der Schuldzinsen belief sich das Plus auf rund eine Milliarde Euro. „Der Überschuss stammt vom Blut des griechischen Volkes, und an das griechische Volk werden diese Gelder zurückkehren,“ verkündete Griechenlands Präsident Antonis Samaras kurz nach der Bekanntgabe der Zahlen. Zudem versprach Samaras in den kommenden Monaten zusammen mit der EU hunderttausende neue Arbeitsplätze zu schaffen, die Privatisierung im Land voranzutreiben und weiter gegen die Steuerhinterziehung zu kämpfen.
Doch nicht alle stimmen voller Euphorie dem griechischen Präsidenten zu. Jüngst war nun neuer, deutscher Außenminister und SPD-Politiker Frank-Walter Steinmeier in Griechenland zu Besuch. In seiner Rede waren Worte des Respektes, aber auch der Zurückhaltung gegenüber dem derzeitigen Fortschritt in Griechenland.
Dennoch zeigt sich Griechenland als zuverlässiger Kreditnehmer. Bis heute hat der Staat jede Ratenmodalität beglichen und Experten gehen davon aus , dass es weiterhin so bleiben wird. letzter Artikel
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