E.on steigt aus Desertec aus – Unterstützung aus China wächst

Quelle:flickr.com/ Intel Free Press CC BY-SA 2.0 DE
Die Initiative Desertec plant sauberen Strom in Afrika zu produzieren. Quelle:flickr.com/ Intel Free Press CC BY-SA 2.0 DE

Immer mehr deutsche Energieunternehmen verabschieden sich von der Idee, in Afrika Strom zu produzieren. Das ambitionierte Projekt soll in 2050 rund 600 Terawattstunden Strom nach Europa liefern.

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Solarkraftwerke liefern sauberen Strom. Quelle:flickr.com/ Intel Free Press CC BY-SA 2.0 DE

Nachdem Bosch und Simens sich aus dem Projekt verabschiedet haben, kündigte nun auch E.on den Rückzug an. Der bestehende Kooperationsvertrag läuft Ende 2014 aus und wird nicht verlängert. Bisher hatte der Konzern das Vorhaben mit Geld und Mitarbeitern unterstützt. Auf Rückfragen bestätigte der Sprecher des Unternehmens das Vorhaben gegenüber Spiegel Online. Auch die HSH Nordbank wird ihr Engagement bei Desertec auslaufen lassen, das sich bisher bereits in Grenzen hielt. Andere Bankinstitute wie Unicredit wollten sich zum weiteren Vorgehen noch nicht äußern.

Ein Ende der Initiative Desertec ist dennoch nicht zu erwarten. Finanzstarke Unterstützer, wie der Energiekonzern RWE, die Deutsche Bank und der Rückversicherer Munich RE werden die Idee weiter verfolgen und halten auch an dem Ziel fest, bis 2050 hunderte Ökokraftwerke in Afrika zu errichten. 2014 galt bisher als Schlüsseljahr für das Projekt, viele Verträge laufen deshalb hier aus.

Einfluss aus China und dem arabischen Raum steigt

Der Rückzug von europäischen Unternehmen wird andernorts positiv aufgenommen, denn es ist auch ein Rückzug der Einflusssphären. So stieg vor einigen Wochen der chinesische Energiekonzern State Grid in das Projekt ein. Das große Ziel ist verlockend. Denn es könnten in 2050 große Mengen an Energie in Nordafrika und dem Nahen Osten produziert und nach Europa und Asien fließen.

Auf Grundlage der bereits geplanten Sonnen- und Windkraftwerke wären dann rund 600 Terawattstunden sauberen Stroms. Hierfür sind in den kommenden Jahrzenten Investitionen von 400 Milliarden Euro und ein langer Atem nötig.

Quellen: Zeit Online / Spiegel Online / n-tv

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