Ist Griechenland über den Berg? Geht es nach dem Finanzminister wird es kein weiteres Rettungspaket geben

Quelle:flickr.com/ Peter Guillatt CC BY-SA 2.0 DE
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Wenn man Giannis Stournaras glauben mag, dann wird es keine weiteren Hilfspakete für Griechenland mehr geben. Der Haushaltsüberschuss sei viel höher, als erwartet, so sei nun ausreichend Geld vorhanden um auch ohne neues Geld aus Europa aus zukommen.

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Im Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärt Stournaras, dass er es zwar selbst kaum glauben könne, doch lägen die Primärüberschüsse weit über allen Erwartungen. Zuvor hatte er an der Troika aus EU-Kontrolleuren, der Europäischen Zentralbank (EZB) und am Internationalen Währungsfonds (IWF) starke Kritik geäußert. Im Primärüberschuss eines Staates seien fällige Zahlungsverpflichtungen an Zinsen noch nicht berücksichtigt. Über einen Überschuss von einer Milliarde Euro hatte Antonio Samaras, Griechenlands Regierungschef, erst Anfang Januar gesprochen.

Im Kontext betrachtet liegt die Leistungsbilanz des Mittelmeer-Anrainerstaates seit über 40 Jahren zum ersten Mal im Positiven Bereich. Obwohl der Weg des Landes auf eine bessere Bahn geleitet scheint, sagte Stournaras, dass die EU-Staaten durch verlängerte Laufzeiten für bestehende Kredite die Lage im Land weiter stabilisieren und ein Signal setzen könnten. Um den radikalen Kräften im Land das Wasser abzugraben sei der Regierung jede Hilfe wichtig. Es dürfe nicht sein, so der Finanzminister weiter, dass man 85 Prozent der Strecke bewältige und auf den restlichen 15 Prozent versage und das Vertrauen der Bevölkerung verliere.

Bisherige Zahlen dämpfen die Erwartungen Griechenlands

Eurostat sieht Griechenlands Entwicklung und die aufgebauschten Erwartungen der Regierung vorerst noch nicht als bestätigt an. Die „belastbaren Zahlen zum Defizit und Schuldenstand für 2013“, seien erst im März verfügbar und alles bis zu diesem Punkt sei reine Spekulation, so der Generaldirektor des Statistikamts, Walter Radermacher.

An den längerfristigen Kapitalmarkt ist Griechenland noch nicht zurückgekehrt. Bisher konnte das Krisenland nur durch Hilfen internationaler Geldgeber vor einer Staatspleite bewahrt. Zwar spiele Stournaras mit dem Gedanken eine fünfjährige Staatsanleihe zu platzieren, doch bisher konnten nur kurz laufende Papiere für eine ausreichende Liquidität sorgen.

Quellen: FAZ / Zeit Online / Süddeutsche

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